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Lateinamerikanische Filmwoche - Programm |
Filmprogramm zum Download in Word (40 kB)
LATEINAMERIKANISCHE FILMWOCHE vom 22. bis 28. November 2001 |
Ort: Filmtheater Schauburg (Königsbrücker Str. 55) |
Los Libros y la Noche Die Bücher und die Nacht Tristán Bauer, Argentinien 2000, OmU, 82 min Um das Leben des großen lateinamerikanischen Schriftstellers Jorge Luis Borges auszuleuchten, beschränkt sich der Regisseur nicht auf die Aneinanderreihung von realitätshaltigen Dokumenten, sondern wagt eine Fiktionalisierung einzelner Lebensstationen des argentinischen Schriftstellers. Dabei findet er vor allem für die labyrinthischen Gänge einer Bibliothek eindrucksvolle Bilder, die man auch als Sinnbild für Borges‘ Schaffen deuten kann. |
Donnerstag, 22.11., 20.00 Uhr Tarkowski-Saal |
Tocá para mi Rodrigo Fürth, Argentinien 2001, OmU, 103 min Carlos ist Schlagzeuger in einer Punkrock-Band in Buenos Aires. Genaro, ein alter italienischer Immigrant, der sich seinen Lebensunterhalt als Akkordeonspieler in armseligen Dörfern verdiente, hatte ihn einst adoptiert, ihm aber nie etwas über die genaueren Umstände erzählt. Als Genaro stirbt, bricht für Carlos die empfindliche Balance seines Lebens zusammen. Tocá para mi ist eine Reise aus dem Zentrum kultureller Vielfalt (Buenos Aires) an einen Ort in der Pampa, wo man nur das tägliche Überleben kennt. Eine Reise und eine Suche in unser Inneres und in das Innere Argentiniens. |
Donnerstag, 22.11., 22.00 Uhr Tarkowski-Saal |
Lange Lateinamerikanische Filmnacht |
Freitag, 23.11., ab 20.00 Uhr |
Viroumania! - Sambaband aus Dresden Anschließend Party im Foyer der Schauburg |
22.00 Uhr, Foyer der Schauburg |
5 Kurzfilme eines Austauschs Havanna – Köln: Viene del cielo , Christian Becker und Tom Schreiber 1998Te quederás, Ariane Skupch 1999 Angél, Ulrike Molsen 1999 Los Rebeldes, Ariane Kessissoglou 2001 Quién eres tú, Ruth Olshan 2001 1995 hat der Argentinier und einer der Väter des lateinamerikanischen Kinos an der Kunsthochschule Köln seine Filme gezeigt. 9 Jahre zuvor hatte er in Kuba "Die Schule der Drei Welten" gegründet, die EICTV (Escuela Internacional de Cine y Televisión). Ein Jahr später kamen zwei andere Regisseure direkt aus Kuba und zeigten ebenfalls Filme. Beim kreolischen Suppeneintopf wurde ein Austauschprojekt geplant: jeweils zwei Studenten aus Köln und Havanna würden für 6 Monate in die jeweils andere Welt gehen. Der Austausch wird seit 1996 jährlich fortgeführt. Es sind viele Filme entstanden, sowohl in Kuba als auch in Deutschland. Die Drehbücher dazu wurden nicht vorher geschrieben, sondern erst mit Beginn der Reisen entwickelt. Von Ferne sieht die Welt anders aus, besonders die, aus der man kommt. Was jeder einzelne Film erzählt, ist seltsamerweise unverkennbar etwas, das mit Heimat zu tun hat. Aber wie die Filme erzählen, darin lebt die Erfahrung des fremden Landes. Fast alle Filme liefen auf dem Festival Internacional del Nuevo Cine Latinoamericano in Havanna. |
22.30 Uhr, Lang Saal |
Moebius Gustavo Mosquera,Argentinien 1996, OmU, 139 min Ein kompletter U-Bahn-Zug mit 30 Passagieren ist zwischen zwei Haltestellen im riesigen U-Bahnnetz von Bueonos Aires urplötzlich verlorengegangen. Ein spannender, vielschichtiger, verblüffend konstruierter Thriller, der die Entdeckung des Mathematikers Moebius über die Durchlässigkeit von Raum und Zeit mit den Erzählungen Luis Borges und den Parabeln Franz Kafkas zusammenbringt. Ein politisches Motiv steht im Hintergrund: Die "desaparecidos", die Verschwundenen aus der Epoche der argentinischen Militärdiktatur. |
23.00 Uhr, Tarkowski Saal |
Como agua para chocolate Bittersüße Schokolade Alfonso Arau, Mexico, OmU, 111 min Bittersüße Schokolade ist die in 12 Kochrezepten erzählte Geschichte einer verbotenen Liebe, die durch den Magen geht. Auf dem Küchentisch erblickt Tita das Licht der Welt, und ihre tränenreiche wie würzige Geburt ist ein Omen für ihr Leben: Sie verliebt sich in Pedro, doch Mama Elena hat andere Pläne mit ihrer jüngsten Tochter. Bis an ihr Lebensende soll ihr Tita gemäß einer alten Tradition unverheiratet zur Seite stehen. Tita gibt nicht auf. Als Köchin des Hauses besinnt sie sich auf die Geheimnisse der traditionellen mexikanischen Kochkunst. Ihre Gerichte verzaubern jeden, der sie probiert, denn sie enthalten alle Gefühle und Leidenschaften, die sich in Tita stauen wie Hitze unter dem Deckel eines Kochtopfes. |
20.00 Uhr, Tarkowski Saal 23.00 Uhr, Leone Saal |
Imágenes de la Ausencia Buenos Aires, meine Geschichte German Kral, Argentinien, OmU, 89 min "1991 bin ich von Buenos Aires nach Deutschland gekommen, um Film zu studieren. Sieben Jahre später bin ich diesen Weg zurückgegangen, um diesen Film zu machen. "Buenos Aires, meine Geschichte" erzählt die Geschichte einer Familie, die nie eine geworden ist: meiner Familie. Der Film ist eine Art Tagebuch meiner Reise von Deutschland nach Buenos Aires, um die Gründe der Trennung meiner Eltern und der langen Abwesenheit meines Vaters verstehen zu können. Es ist ein Film über die Liebe und das Zerbrechen der Liebe, über das Älterwerden und den Tod." |
Sonnabend, 24.11., 20.00 Uhr Tarkowski-Saal |
El lado oscuro del corazón Die dunkle Seite des Herzens Eliseo Subiela, Argentinien 1992, OmU, 127 min Oliverio ist Dichter und lebt in Buenos Aires. Seine Werke trägt er Autofahrern im Stau, Bankangestellten und Schuhverkäufern vor oder tauscht sie an einer Imbissbude gegen Steaks. Doch in Wirklichkeit ist er auf der Suche nach der idealen Frau, von der er nur eines verlangt, dass sie vom Boden abheben, mit ihm fliegen kann. Seine Suche führt ihn an die andere Seite des Rio Plata, nach Montevideo, in einen Nachtclub. Zu Ana, von der er glaubt, sie könne endlich die dunkle Seite seines Herzens erleuchten. |
Sonnabend, 24.11., 22.00 Uhr Tarkowski-Saal |
Silvia Prieto Martín Rejtman, Argentinien 1998, OmU, 90 min Das Thema von Silvia Prieto ist die Identität bzw. die Auflösung der Persönlichkeit. Eine Figur benutzt den gleichen Namen wie das Seifenpulver für das sie wirbt, ein Püppchen heißt genauso wie die Hauptdarstellerin. Die politische und soziale Realität Argentiniens verleiht dem Geschehen einen sehr speziellen Kontext der Schizophrenie: die Generation, die ihre Identität verleugnet, die Kinder der Verschwundenen, die in Gefangenschaft geboren wurden. |
Sonntag, 25.11., 20.00 Uhr Tarkowski-Saal |
El Viaje Die Reise Fernando Solanas, Argentinien 1992, OmU, 139 min Mit einem Fahrrad macht sich der 17jährige Martin auf die Suche nach seinem Vater, der irgendwo in Brasilien leben soll. Die Suche wird zu einer erlebnis- und erfahrungsreichen Reise quer durch Lateinamerika. Auf den Spuren der Ureinwohner, der Eroberer und Exilanten lernt er die harte Wirklichkeit, aber auch die Schönheit der Länder Lateinamerikas kennen. |
Sonntag, 25.11., 22.00 Uhr |
Quiero ser Kurzfilm von Florian Gallenberger, Deutschland 1999, 34 min - <INFO> (OSCAR für den besten Kurzfilm 2001) Zwei verwaiste Brüder schlagen sich allein auf den Straßen von Medico City durchs Leben. Als der ältere sich verliebt und dafür die gemeinsamen Ersparnisse plündert, nimmt der Kleine enttäuscht Reißaus. 25 Jahre später treffen sie unversehens wieder aufeinander. Santo Onofre – Ein Dort im Holzgebiet Roberto Manhaes Reis, Brasilien, 55 min Santo Onofre ist eine der zahlreichen Straßensiedlungen längs der BR-222, die seit 1972 die Erzlager von Carajás mit dem Hafen in Sao Luis verbindet. Vor wenigen Jahren verkaufte mein Vater seinen Lastwagen, um dort ins Holzgeschäft einzusteigen. Amazonien und die Umweltproblematik gehören in unserer Wahrnehmung zusammen, die aber oft keinen Raum für die dort lebenden Menschen läßt. Ich besuchte meinen Vater, um den Alltag und die Träume der Siedler im Wandel kennen zu lernen. Im Anschluss Diskussion mit dem Regisseur. |
Montag, 26.11., 20.00 Uhr Tarkowski-Saal |
Crónica de un desayuno Chronik eines Frühstücks Benjamín Cann, Mexico 2000, OmU, 120 min Nach acht Jahren kommt Vater wieder heim, einfach so. Marcos, sein ältester Sohn, will ihn schlagen. Blanca, seine Tochter, möchte fort. Theo, der Kleinste, eignet sich gerade die wichtigsten Waffen an, um es in seinem Viertel zu "schaffen": rauben, lügen, zuschlagen. Und das Wichtigste: seine Gefühle zu verstecken. Luzma, Ehefrau und Mutter, ist keineswegs verrückt. Sie kann sich nur einfach nicht entscheiden. Im Umkreis befinden sich außerdem ein Mann, der nichts von Frauen versteht, ein melancholischer Selbstmörder, ein Mann der Zeitungen austeilt, während seine Frau das Leben erklärt. Jeder mit seiner Schrulle, umgeben von Fetischen, die die Einsamkeit ausfüllen, das Fehlen von Kommunikation und Zärtlichkeit. |
Montag, 26.11., 22.00 Uhr Tarkowski-Saal |
Os Matadores Die Killer Beto Brant, Brasilien 1997, Original mit englischen UT, 90 min Der Film projizier einen modernen Aspekt in eine ländliche Umgebung, wo Waffen und Gewalt das Gesetz diktieren. In einer Straßenbar, irgendwo in einer Grenzstadt zwischen Brasilien und Paraguay, warten zwei Killer auf ihr Opfer. Der eine, ein junger temperamentvoller Autodieb, der andere ein oldstyle Revolverheld mit eigenem Verständnis von Ethik. Während sie warten, erzählen sie sich Geschichten über den populärsten Killer der Region und dessen Verwicklung mit der Frau eines mächtigen Großgrundbesitzers. Ein energiegeladenes Gangstermovie, das mit grandioser Kameraführung alle Register dieses Genres zieht. |
Dienstag, 27. 11., 20.00 Uhr Tarkowski-Saal |
Sur – Süden Fernando Solanas, Argentinien 1988, OmU, 127 min Es ist 1983, das Ende der Militärdiktatur in Argentinien. Floreal, der fünf Jahre lang als politischer Flüchtling in Gefängnissen und Lagern in Patagonien war, kehrt nach Buenos Aires zurück. Die lange Nacht, die SUR beschreibt, ist das Resumé aller Nächte und eines ganzen Lebens. SUR ist ein eminent politischer Film und trotz seiner bitteren Züge voll subtiler Heiterkeit, geprägt von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. |
Dienstag, 27. 11., 22.00 Uhr Tarkowski-Saal |
Ação entre amigos Aktion unter Freunden Beto Brant, Brasilien 1996, Port. mit engl. UT) Rache nehmen an den Folterern oder die Verbrechen der Militärdiktatur ruhen lassen? An dieser Frage brechen die Gegensätze zwischen vier ehemaligen politischen Gefangenen auf. Miguel ist sicher, in der Zeitung den Mann erkannt zu haben, der seine schwangere Freundin zu Tode gefoltert hat und sein Leben ruiniert hat. Unter dem Vorwand, sie zum Angeln einzuladen, fährt Miguel mit den drei Freunden auf Land. Unterwegs legt er die Karten auf den Tisch: Miguel möchte, dass sie gemeinsam Correira töten – bzw. den Mann den er für Correira hält. Beto Brants "Ação entre amigos" ist eine fesselnde Mischung aus Polit- und Psychothriller. Und eine Studie darüber, wie die brasilianische Gesellschaft mit den Leichen der Diktatur umgeht, die nach dem Ende von mehr als zwanzig Jahren Diktatur im Keller liegen: Mit den Tätern, die zum Teil noch immer frei herumlaufen – und den Opfern, die nicht nur gegen die Straflosigkeit, sondern auch gegen ihre eigenen Ohnmachtsgefühle ankämpfen. |
Mittwoch, 28.11., 20.00 Uhr Tarkowski-Saal |
No te mueras sin decirme adónde vas Stirb nicht ohne mir zu sagen wohin du gehst Eliseo Subiela, Argentinien 1995, OmU, 120 min "Das Leben – ein Traum?" Das klassische Dichterwort inspiriert dieses berauschende Filmgedicht über die Macht der Imagination. Alles beginnt mit dem Ursprung des Kinos: New Jersey, 1885. Als Assistent von Thomas Edison hilft der junge William bei der Erfindung des Kinematographien. Im Traum wird er zum Filmvorführer und Hobbyerfinder Leopoldo im Buenos Aires von heute. Leopoldo gelingt eine Erfindung, die seine Träume aufzeichnet und für ihn sichtbar macht. So begegnet er der geheimnisvollen Rachel, die ihn auf eine nachtwandlerische Gratwanderung zwischen Diesseits und Jenseits führt. Subiela, dem großen Poeten des argentinischen Films, ist mit diesem Film eine der schönsten und bewegendsten Reflexionen über das Wesen des Kinos und die Welt der Träume gelungen. |
Mittwoch, 28.11., 22.00 Uhr Tarkowski-Saal |